Demonstration gegen Kieler Kriegskonferenz –
militärischen Machtausbau gen Osten stoppen!
Demonstration
in Kiel stellte klar: „Mit uns wird es kein ruhiges Hinterland geben.“
Am
23.06.2015, demonstrierten mehrere hundert Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner
gegen die erste der von nun an jährlich stattfindenden „Kiel Conference“ für
„maritime Sicherheitsprobleme“ in der Landeshauptstadt Schleswig Holsteins.
Diesjähriges Thema: Krieg im Ostseeraum.
Ausrichter war das
Institut für Sicherheitspolitik an der Kieler Universität (ISPK) und der
NATO-Think Tank „Center of Excellence for Operations in Confined and Shallow
Waters“ (COECSW). Hinter Zweiterem stehen deutsche Rüstungskonzerne wie z.B.
Blohm+Voss, Abeking & Rasmussen und HDW, militärische
Forschungseinrichtungen und NATO-Organisationen sowie 8 Staaten (u.a.
Deutschland, USA). Weitere Gäste waren Vertreter aus Militär, Wissenschaft,
Politik und Industrie. Gemeinsam diskutierten sie um die „Effektivität der
Seestreitkräfte“, Ausrüstung und Ausbildung der Marine für den Fall von
kriegerischen Auseinandersetzungen, sowie Nachteile und Nutzen von Seeminen.
Die Kiel
Conference ist mit seinen Teilnehmern und der Brisanz der kriegerischen Themen
nahe bei der Münchener Sicherheitskonferenz einzuordnen. „Wie auch bei
ähnlichen Veranstaltungen z.B. in München treffen wir unter den Teilnehmenden
immer wieder auf Vertreter von Rüstungskonzernen, die auch schon im ersten und
zweiten Weltkrieg die deutsche Aggression vorantrieben und riesige Profite
einfuhren“, erklärt Florian Hainrich der SDAJ Kiel.
„Heute, 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs, hören wir wieder die
Forderung nach deutscher Verantwortung laut werden. Was Deutschland in zwei
Weltkriegen nicht gelungen ist, ist durch die EU nun schon teilweise erreicht:
Deutschland ist die unangefochtene Führungsmacht Europas.“, so der
Bundesvorsitzende der SDAJ Paul Rodermund. „Aus dieser Position der
wirtschaftlichen Stärke wird nun wieder mehr auf militärische
Interessendurchsetzung gesetzt.“
„Zunehmend
müssen wir feststellen, dass solche „Events“ der Kriegsplanung immer größer in
der Öffentlichkeit zelebriert werden, wie in diesem Fall durch die gerade
stattfindende Kieler Woche. Einher geht das auch mit einer steigenden Anzahl
von Einsätzen der Bundeswehr im Innern – so auch hier: Die Absicherung der
„Kiel Conference“ übernahm das Militär“, stelle Rodermund weiter fest.
Doch dass
diese Politik nicht im Interesse der Bevölkerung Deutschlands, Europas und der
Welt ist, propagierten die DemonstrantInnen auf dem Marsch vom ISPK zum
Tagungsort und von dort aus zur gerade stattfindenden „Kieler Woche“ lautstark.
„Mit uns wird es kein ruhiges Hinterland geben“, machten die KielerInnen den
Kriegstreibern aus Wirtschaft, Politik und Militär klar.
Quelle: SDAJ Kiel
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