Mit
Slogans wie „Du willst Zukunft?“ wirbt die Bundeswehr im Fernsehen, in
Arbeitsagenturen und Jobcentern, auf Jugend- und Jobmessen und an Schulen um
Jugendliche, die auf der Suche nach einer berufliche Perspektive sind. Nichts
Besonderes? Leider nicht mehr – die Truppe fehlt mittlerweile auf so gut wie
keiner Veranstaltung, bei der es ihr gelingen könnte, die Perspektivlosigkeit
der von Studiengebühren, Ausbildungs- und Arbeitsplatzmangel betroffenen
Jugendlichen für sich auszunutzen.
Die Bundeswehr – ein „normaler“ Arbeitgeber?
Die
Bundeswehr präsentiert sich immer häufiger in der Öffentlichkeit und stellt
sich als normaler Arbeitgeber dar. Sie garantiere angeblich „sichere“ Jobs mit
Perspektiven und Aufstiegschancen. Aber wie „normal” ist ein Arbeitgeber, der
seine „Beschäftigten“ für mehrere Jahre verpflichtet, andere Länder wie
Afghanistan zu besetzen, andere Menschen auf Befehl zu töten und das eigene
Leben aufs Spiel zu setzen?
Die Bundeswehr – auf Friedensmission im
Ausland?
Seit
einigen Jahren wird die Bundeswehr zu einer Angriffsarmee und weltweit
einsetzbaren Interventionstruppe umgebaut, die Kriege in großem Maßstab führt.
In Afghanistan gegen den „internationalen Terrorismus“, vor Somalia auf
„Piratenjagd“ und auf dem Balkan als neue Weltpolizei – insgesamt ist die
Bundeswehr damit drittgrößter Truppensteller im Ausland. Warum sie diese Kriege
führt, sagt sie selbst ganz offen: es geht um wirtschaftliche Interessen, wie
die „Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu
Märkten und Rohstoffen in aller Welt“ (Weißbuch der Bundeswehr). Dass dabei der
Schutz von ZivilistInnen egal ist, hat zuletzt das Massaker in Afghanistan
gezeigt, dass die „Aufbauhelfer“ mit der Bombardierung entführter Tanklaster
unter der Zivilbevölkerung anrichteten. Es geht der Bundeswehr jetzt auch im
offiziellen Sprachgebrauch darum, Gegner zu „vernichten“. Bei dem sich
ausweitenden Krieg in Afghanistan und der gestiegenen Möglichkeit der
Beteiligung an weiteren Einsätzen steigt auch für die SoldatInnen das Risiko in
Kriegseinsätze geschickt zu werden.
Für uns
ist klar: Ein „normaler” Arbeitgeber sieht anders aus. Und weder
Hochglanzbroschüren noch redegewandte Jugendoffiziere können darüber
hinwegtäuschen, dass die Bundeswehr für die Menschen in Afghanistan und für uns
SchülerInnen, Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder Kohle für Studiengebühren
vor allem eines ist: Ein Zukunftskiller.
Bundeswehr raus aus Afghanistan, Schulen,
Jobcentern und Berufsmessen!
Kein Werben fürs Sterben!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen