Donnerstag, 29. September 2016

„So viel legale Arbeit und Organisation wie möglich“

Vor 60 Jahren sprach die westdeutsche Regierung unter Kanzler Adenauer ein allgemeines Verbot über die größte antifaschistische Jugendorganisation, die „Freie Deutsche Jugend (FDJ)“ aus. Wir haben darüber mit Herbert Mies gesprochen, der die FDJ in Westdeutschland in der Illegalität leitete.

POSITION: Du hast deine Kindheit unter der faschistischen Diktatur erlebt. Danach hat dich dein Weg direkt zu den Kommunisten geführt. Wie kam das, wo Du doch sicher alltäglich der Hitler-Propaganda ausgesetzt warst?

Herbert Mies: Naja, ich war ja nicht nur der faschistischen Propaganda ausgesetzt. In meinem kommunistischen Elternhaus wurde ich zu selbstständigem humanistischen Denken erzogen. Ich lernte den Krieg mit seinen Opfern und Zerstörungen hassen und begann ihn im Kopf zu bekämpfen. Damals wollte ich Lehrer werden, doch die Nazis verhinderten das. Da ich mich nicht nicht freiwillig als Offizier beworben habe, haben sie mich für „unwürdig“ eingestuft deutscher Lehrer zu werden – ich musste das Seminar verlassen.

Sonntag, 25. September 2016

„Jeder ist seines Glückes Schmied“???

Das wird uns schon in der Grundschule eingetrichtert. Wenn du also nur genug ranklotzt, klappt das schon mit deinen Zielen und Wünschen. Aber was für Ziele eigentlich?

Mein Banknachbar in der Grundschule kommt aufs Gymnasium, ich auf die Hauptschule. Pech gehabt. Hätte ich etwas mehr gelernt, hätte ich das auch gepackt. Sein Vater ist Arzt, meiner Bäcker. Was für ein Zufall. Und jetzt kommt er zum Klassentreffen im Porsche vorgefahren. Warum er, warum nicht ich? Er hat alles, was ich wollte. Dabei habe ich geackert bis zum Umfallen, mich angestrengt.

Für die Firma in eine andere Stadt ziehen? Kein Problem. Gute Leistung allein reicht schließlich nicht mehr. Flexibel muss man sein! Und dann kommt das schon, der Porsche, die Traumfamilie, der Managerjob – nur eben nicht bei mir. Da kann ich dran rumschmieden so viel ich will. Der Traumurlaub fällt auch mal wieder ins Wasser. Da bleibt mehr Zeit zu lernen, sich anzustrengen, was zu werden. Jeder ist seines Glückes Schmied – nicht zu vergessen!

Mittwoch, 14. September 2016

Gute Gründe dagegen zu sein

Die neue POSITION #4/2016 ist da!

Vor den „Systemverächtern am rechten und linken Rand“ warnte kürzlich Pfaffe Gauck, der noch deutsches Staatsoberhaupt und vor allem größter selbsternannter Bürgerrechtler ist. Stattdessen müsste man davor warnen, die Augen vor der Realität zu verschließen.

Denn wenn wir in dieses Land schauen, dann sind da nicht wenige Politiker in rechten Parteien und in den Regierungen, die immer weiter gegen Geflüchtete Stimmung machen. Dann sind da weiterhin Anschläge und Hetzjagden auf Ausländer und ihre Unterkünfte. Dann wird von AfD und den Regierenden mehr Überwachung und mehr Abschiebung gefordert.

Dann sind sich rassistische Hetzer, regierende Sozialdemokraten, Unionschristen und „Bürgerrechtler“ einig, dass die Bundeswehr größer und schlagkräftiger werden soll. Da reden sie alle von Leistung und Chancengleichheit und interessieren sich doch einen Dreck um unsere nicht-vorhandenen Chancen nach der Schule.

Samstag, 10. September 2016

TTIP – NEIN zur Wirtschafts-NATO!

TTIP als „Freihandelsabkommen“ zwischen den USA und der EU zu bezeichnen, ist ein Täuschungsmanöver. TTIP ist ein Wirtschaftspakt zwischen den Konzernen in den USA und in der EU – allen voran den deutschen Konzernen.

Ihr gemeinsames Ziel ist die Ausbeutung der eigenen Bevölkerung zu intensivieren, indem Konzerne Staaten vor Schiedsgerichten verklagen können, wenn Gesetzgebungen ihre Gewinne schmälern. Damit ist dem Abbau der letzten sozialen und ökologischen Standards Tür und Tor geöffnet: Absenkung des Arbeitsschutzes, Freigabe von Arzneimitteln ohne ausreichenden Verbraucherschutz und weitere Privatisierungen in der öffentliche Daseinsvorsorge werden die Folge sein.

Deswegen ist TTIP nichts anderes als ein transatlantischer Pakt für Ausbeutung, den die Beschäftigten hier und jenseits des Atlantiks in ihrem eigenen Interesse ablehnen müssen!

TTIP ist Teil eines Wirtschaftsblocks unter US-Führung, der sich direkt gegen China und Russland richtet. Zu Recht bezeichnete die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton TTIP als „Wirtschafts-NATO“. Denn TTIP ist eine wirtschaftliche Kampfansage gegen Russland und China und wird dazu beitragen, die Gefahr eines Krieges mit nicht absehbaren Folgen zu erhöhen. Auch dagegen werden wir am 17. September bundesweit auf die Straße gehen!

Am 17. September gilt: Alle auf die Straße!
CETA & TTIP STOPPEN! Für einen gerechten Welthandel!

Samstag, 3. September 2016

Warum in die JAV gehen?

Deine Ausbildung fängt gerade an, alles ist neu und du weißt noch gar nicht, wie das so läuft? Sicherlich wirst du schon bald immer wieder in Situationen kommen, die dich ärgern oder die einfach gar nicht klar gehen. Sei es der Chef, der dich mies behandelt, sei es, dass du den ganzen Tag Sachen erledigen musst, die mit deiner Ausbildung eigentlich gar nichts zu tun haben oder dass du die teure Arbeitskleidung selbst bezahlen musst, obwohl die doch eigentlich von der Firma gestellt werden müsste. Du willst etwas dagegen tun, aber alleine bringt das sowieso nichts? In jedem Fall ist es sinnvoll, sich mit anderen zusammen zu tun, gemeinsam zu kämpfen. Die Möglichkeiten, etwas zu erreichen, steigen damit enorm!