Ende
Februar beschlossen Bundestag und Bundesrat mit dem „Asylpaket II“ weitere
Verschärfungen des Asylrechts. Abschiebungen um jeden Preis, eine restriktive
Begrenzung des Familiennachzugs und vor allem die symbolträchtige Abschreckung
aller Flüchtenden mit dem Ziel Deutschland- das sind die Inhalte des
Gesetzespakets. Dass es ohne großen Widerstand aus Politik und Gesellschaft im
Parlament durchgewunken werden konnte, liegt an der flüchtlingsfeindlichen
Stimmung im Land. Daran hat vor allem die rechtspopulistische AfD einen
wesentlichen Anteil.
Seit der
offiziellen Ausrufung der „Flüchtlingskrise“ und der zeitgleichen Abtrennung
der AfD von ihrem stärker neoliberal orientierten Flügel, repräsentiert durch
Bernd Lucke, nimmt die rassistische Hetze der Partei noch einmal deutlich an
Fahrt auf. Mit Themen wie Obergrenzen für Flüchtende, Kürzungen der
Sozialleistungen und nicht zuletzt der Forderung nach Waffengebrauch an den
deutschen Grenzen, beherrschen AfD-PolitikerInnen die Medien. Ihr Rassismus in
Talkshows, Parlamenten und auf der Straße erfüllt eine wichtige Rolle für die
herrschende Klasse. Der Politikwissenschaftler Reinhard Opitz definiert
verschiedene Funktionen neofaschistischer Bewegungen zur Sicherung der
Herrschaft des Monopolkapitals in bürgerlichen Demokratien, die auch auf die
AfD zutreffen.
Gleichzeitig
drängt der wachsende Zuspruch für die Partei in den letzten Wahlen CDU, SPD und
Co. zu einem schärferen Rechtskurs. Man betrachte nur den von Deutschland
geführten NATO- Einsatz vor der griechischen Küste: Angesichts der erstarkenden
AfD fällt den Bundestagsparteien eine Zustimmung dazu deutlich leichter. Das
versetzt vor allem die reaktionären Teile des Monopolkapitals in eine Position,
von der aus sie Druck auf die „gemäßigteren“ Kapitalfraktionen ausüben kann.
Die Konsequenz sind chauvinistische Maßnahmen im Rahmen der EU und weiterer
Sozial- und Demokratieabbau.
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