Am 27. April wollen in verschiedenen Städten Jugendliche
gegen Rassismus demonstrieren, ausgehen soll dies von Schulen und
Universitäten, an denen Streiks organisiert werden sollen. Nun hat die Jugend gegen
Rassismus den Aufruf für den Tag veröffentlicht, den wir hier an dieser
Stelle dokumentieren wollen.
Seit über
einem Jahr bringen PEGIDA und seine Ableger jede Woche zehntausende
Rassist*innen auf die Straße. Tagtäglich gibt es Angriffe auf Geflüchtete und
ihre Unterkünfte. Rassistische Mobs wie in Heidenau, Freital oder Clausnitz
können ungehindert ihr Unwesen treiben, während sich seit Neujahr überall
rassistische Bürgerwehren gegründet haben.
Die
Grundlage für diesen Rechtsruck legten der deutsche Staat und seine
bürgerlichen Parteien. Im Halbjahrestakt werden neue Asylrechtsverschärfungen
im Bundestag beschlossen und die große Koalition erfüllt nach und nach die
Forderungen der AfD. Als Reaktion darauf passen sich die Oppositionsparteien
des Bundestags nach rechts an. Lohnabhängige und Geflüchtete werden
gegeneinander ausgespielt. Konkurrenz zwischen Arbeiter*innen, Schüler*innen
sowie Studierenden und Geflüchteten wird über Einsparung bei sozialen Ausgaben,
die es schon seit Jahren gibt, aktiv konstruiert und geschürt!
Wir
sprechen uns klar und deutlich gegen die Massaker in den nordkurdischen
Gebieten aus und solidarisieren uns mit dem unterdrückten kurdischen Volk! Denn
das ist nur ein Beispiel wie die Durchsetzung von Wirtschaftsinteressen der
Industrieländer konkret verantwortlich sind für Armut, Krieg und Krise, die
viele Leute zum Flüchten bringt.
Jene
Menschen, denen es gelingt, vor Krieg und Krisen zu fliehen, erwartet in Europa
lange nicht der erhoffte Frieden, sondern Polizeigewalt und rassistische
Unterdrückung, massenweise diskriminierende, hochgradig ineffiziente
Bürokratie, sowie menschenverachtende Lagerunterbringung, Arbeitsverbote und
der Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben. Deswegen kämpfen wir für
offene Grenzen, Staatsbürger*innenrechte für Alle und fordern dezentrale
Unterbringung statt die Errichtung von unmenschlichen Lagern!
Gegen die
rechte Offensive wollen und dürfen wir nicht länger tatenlos zusehen! Wir, das
bundesweite Bündnis „Jugend gegen Rassismus“ wollen die regionale Isolation
durchbrechen und eine antirassistische Bewegung aus Jugendlichen,
Schüler*innen, Studierenden, Geflüchteten, Arbeiter*innen, Arbeitslosen und
Gewerkschaften sowie Initiativen, linken Gliederungen der SPD und Linkspartei
in Deutschland aufzubauen. Denn nur wenn wir bundesweit agieren, können wir der
aktuellen Situation etwas Schlagkräftiges entgegensetzen.
Als
Auftakt für eine bundesweite antirassistische Jugendbewegung rufen wir deswegen
am 27. April zu einem bundesweiten Schul- & Unistreik gegen Rassismus auf
der Straße und im Parlament auf!
Wir
unterstützen euch dabei, den Kampf in die Bildungseinrichtungen zu tragen – in
Schulen, Unis und Berufsschulen. Denn als Jugendliche sind wir von diesen
Geschehnissen unmittelbar betroffen. Rassismus und Militarismus betreffen uns
alle – Mitschüler*innen, die Angst haben müssen abgeschoben zu werden,
Diskriminierung an Schule, Uni und Betrieb oder die AfD und die Bundeswehr, die
problemlos in Schulen reindürfen und ihre Propaganda verbreiten!
Quelle / Mehr Infos unter: https://www.facebook.com/JugendvsRassismus/?fref=ts
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